Die Arthrose

«Schlechter Knorpel»

Die Kontaktflächen der Gelenke sind mit Knorpel überzogen, der eine reibungsarme Bewegung ermöglicht. Bei der Arthrose wird diese Knorpelschicht zunehmend ausgedünnt und ist im fortgeschrittenen Stadium ganz verschwunden. Diese Verschleisserscheinungen treten im Rahmen des normalen Alterungsprozesses auf (primäre Arthrose) oder in Folge vorausgegangener Unfälle, angeborener oder erworbener Fehlstellungen (sekundäre Arthrose). Bei fortgeschrittener Arthrose reibt Knochen auf Knochen, Rückstände des Abriebs bilden am Gelenkrand knochenähnliche Sporne (Osteophyten), die die Gelenksbeweglichkeit einschränken. Schmerzen und Bewegungsverlust sind die Folge. Da der Gelenkknorpel sehr schlecht durchblutet ist, kann er sich von Schädigungen kaum erholen, deshalb ist dieser Prozess fortschreitend (irreversibel) und kann nicht aufgehalten werden.

Die Arthrose ist per se keine schwerwiegende oder lebensbedrohliche Erkrankung, kann aber Mobilität und entsprechend die Lebensqualität bedeutend tangieren, was für viele Menschen in unserer bis ins hohe Alter aktiven Gesellschaft nicht akzeptabel ist. Entsprechend ist abhängig vom Leidensdruck und reduzierter Lebensqualität eine Behandlung unumgänglich.

Klassische Symptome

Zu Beginn der Erkrankung bestehen meist vorübergehende Schmerzen nach ungewohnt hohen, nicht alltäglichen Belastungen, wie beispielsweise Wanderungen und Sport. Auch können kurzfristige Anlaufschmerzen morgens oder nach längeren Ruhephasen auftreten. Hingegen bestehen zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung auch häufig längere schmerzfreie Phasen. Mit zunehmendem Verschleiss des Gelenkes wird die schmerzfreie Belastungsdauer immer kürzer und im Endstadium bestehen anhaltende Schmerzen nicht nur beim Gehen, sondern oft auch in Ruhe und nachts. Zudem treten durch die Verformung des Gelenkes auch fortschreitende Einschränkungen der Gelenksbeweglichkeit auf, sodass z. B. bei der Hüftarthrose Schuhe nur noch mit Mühe und unter Schmerzen gebunden werden können. Durch die schmerzbedingte Schonung des Gelenkes, oft mit typisch hinkendem Gangbild, wird die Muskulatur weniger beansprucht und bildet sich zurück, was eine Muskelschwäche und auch Muskelverkürzung zur Folge hat.

Konservative Therapien bei Arthrosebeschwerden

Der Knorpelabrieb ist irreversibel, so ist die konservative Therapie rein symptomorientiert, mit dem Ziel, Linderung zu verschaffen. Solange die Beschwerden und Einschränkungen erträglich sind, besteht kein Handlungszwang und es darf mit einer Behandlung zugewartet werden.

Diese Therapien bieten wir an
Physiotherapie  
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Unterstützend kann Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit des Gelenkes bestmöglich zu erhalten und die geschwächte Muskulatur wieder aufzutrainieren um das Gelenk zu entlasten. Dabei ist ein konsequentes Heimtraining unabdingbar.

Belastungsreduktion  
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Durch Belastungsreduktion zum Beispiel Gewichtsabnahme, kürzere Spaziergänge und Anpassen der sportlichen Aktivitäten können die Beschwerden gelindert werden.

Medikamente  
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Es ist auch gerechtfertigt, gelegentlich Schmerzmittel wie Paracetamol oder sogenannte nicht kortisonhaltige Entzündungshemmer (NSAR) wie Voltaren/Irfen o. ä. einzusetzen. Sobald der Alltag über längere Zeit ohne Schmerzmittel nicht mehr gemeistert werden kann, muss ein chirurgischer Eingriff diskutiert werden.

Infiltrationen (Spritzen in das Gelenk)  
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Als stark potentes, entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Medikament kann Kortison direkt in das Schulter-, Hüft- oder Kniegelenk gespritzt werden. Zusätzlich besteht für das Kniegelenk die Möglichkeit, eine Eigenblut- (ACP) oder Hyaluronsäurebehandlung (Schmiermittel) durchzuführen. Beide Behandlungsmethoden umfassen 3 Infiltrationen in einbis zweiwöchentlichen Abständen und können bei gutem Ansprechen bei Wiederauftreten der Beschwerden mehrfach wiederholt werden in der Absicht einen Gelenksersatz hinauszuzögern.

Operative Therapien bei Arthrosebeschwerden

Können trotz Ausschöpfen der konservativen Behandlung Schmerzen und Einschränkungen nicht zufriedenstellend gelindert werden, darf/muss ein chirurgisches Vorgehen diskutiert werden.

Diese Eingriffe führen wir durch
Arthroskopie (Gelenksspiegelung)  
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Die Arthroskopie ist ein minimal-invasives chirurgisches Verfahren bei dem über kleine Hautschnitte eine Kamera und Instrumente in das betroffene Gelenk eingeführt werden um therapeutische Massnahmen durchzuführen. Im Gegensatz zu früher hat die sogenannte arthroskopische Gelenkstoilette in der Arthrosebehandlung heutzutage keinen grossen Stellenwert mehr, da durch diese Operation oft keine oder nur geringe und nicht anhaltende Schmerzbesserung erreicht werden kann. Ausnahmen vor allem bei jungen Arthrosepatienten oder Patienten mit einer eindeutigen Meniskussymptomatik trotz vorhandener Arthrose können sich vorbehalten werden. Wir führen arthroskopische Behandlungen bei Meniskus- und Kreuzbandverletzungen am Kniegelenk sowie an der Schulter bei Sehnenschäden, subacromialem Impingement und Arthrose des Schultereckgelenkes durch.

Gelenkersatz (Teil- oder Totalprothese)  
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Mit zunehmender Einschränkung der Mobilität und Lebensqualität und Versagen der konservativen Behandlung kommt meist der Zeitpunkt für das Kunstgelenk. Bei dieser Behandlung werden die geschädigten Gelenksanteile entfernt und mit Metallimplantaten ersetzt.

Lesen Sie hierzu unsere spezifischen Informationen zu den verschiedenen Gelenken: Schulter, Ellbogen, Hüfte & Knie

Arthrose vs Arthritis

Arthrose heisst übersetzt «schlechter Knorpel» und bezeichnet den Gelenkverschleiss, der Betroffene verspürt üblicherweise lediglich Schmerzen im betroffenen Gelenk.

Arthritis dagegen ist eine Entzündung der Gelenksschleimhaut, wer darunter leidet, hat nicht nur im Gelenk Schmerzen sondern zeigt auch typische Entzündungssymptome wie Rötung, Schwellung, Überhitzung des betroffenen Bereichs und das Gelenk lässt sich nicht mehr richtig bewegen. Die Therapieziele bei Arthritis beinhalten die Unterdrückung der Entzündungsaktivität und die Verhinderung der Knorpelzerstörung durch Unterdrückung der überschiessenden Immunreaktion.

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